Ein Boot ohne Steuerstand? Mit flachem Boden? Nur 3,50 m lang? Unter 70 kg leicht? Und der Motor nur 15 PS?
Das ist doch wohl nichts für die Wasserwacht!!! - Oder?

Doch muss man wohl sagen. Denn neben schnellen großen Booten benötigt man in der Wasserrettung auch Boote, die in sehr flachen Gewässern einsetzbar sind. Ob zur Evakuierung von Personen aus überfluteten Straßen oder zur Betreuung von Wassersportveranstaltungen in Gewässern mit geringer Wassertiefe, manche Einsatzbedingungen benötigen eben eher klein, leicht und langsam als groß, schwer und schnell. Daher freut sich die DRK-Wasserwacht Hessen, dass sie erstmalig ein Boot für diese Einsatzzwecke in Dienst stellen kann.
Das neue Hochwasserboot wird zur Ausbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte für solche Einsatzlagen genutzt. Insbesondere der Umgang mit einem Boot, das mittels Pinne direkt am Motor gesteuert wird, ist für viele Helfer/innen ungewohnt. Da heißt es üben, üben, üben. Durch die großzügige Unterstützung des Hessischen Sozialministeriums konnte die Anschaffung realisiert werden.
Über die Ausbildung hinaus wird das neue Hochwasserboot im Einsatzfall im durch das DRK betriebenen und finanzierten Wasserrettungszug eingesetzt. Damit kann es in Hessen und darüber hinaus im Hochwasserfall wertvolle Hilfe leisten. Doch auch bei wassersportlichen Veranstaltung werden die Einsatzkräfte der Wasserwacht nun noch besser ausgerüstet sein, um schnell eingreifen zu können, wenn es dringend notwendig ist.


Steffen Lensing, Wasserwacht Hessen