Am letzten April-Wochenende 2010 kombinierten die DRK-Wasserwachten Hessen und Nordrhein und das Jugendrotkreuz Frankfurt mit Unterstützung der Bereitschaften und des
Betreuungsdienstes mehrere Aktionen zu einem gemeinsamen Ausbildungs- und Übungswochenende, das es in dieser Art und Größe bisher in Frankfurt noch nicht gab.

"Gateway Cross Challenge" - so hieß die zweitägige Großübung.

Für die Wasserwacht Hessen geschah das im Rahmen des jährlichen Grundlehrgangs Wasserrettungsdienst. Die Lehrgangsteilnehmer sind schon am Freitagabend angereist, um
sich das nötige Fachwissen anzueignen. Dabei stand beispielsweise die Frage im Raum: „Was ist eigentlich ein Mot-Marsch?“ Wie die Lehrgangsteilnehmer dann gelernt haben, steht dieses seltsame Wort für motorisierter Marsch und bedeutet, dass sich alle dazugehörigen Fahrzeuge im geschlossenen Verband fortbewegen. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, denn irgendwie mussten die beiden Wasserrettungszüge schließlich von der Unterkunft Frankfurt Flughafengelände Gateway Gardens bis zum Einsatzort am Main  kommen.

Die Unterkunft war eine kleine Zeltstadt, die durch die Teilnehmer des Grundlehrgangs und das Jugendrotkreuz errichtet wurde. Hier hieß es nun bei noch kühlen Temperaturen knapp über 0 °C auf Feldbetten die Nächte zu verbringen, aber für ausreichend Decken war gesorgt. Um die Verpflegung musste sich keiner sorgen.
Gut gestärkt, konnte es dann am Samstagmittag mit der Übung losgehen. In Frankfurt am Main am Flusskilometer 24,8 war das fiktive Szenario eines Erdbebens nachgestellt, bei dem es ca. 100 Verletzte durch eine Explosion gab. Dabei war medizinisches Können nötig, Motorrettungsboote und Rettungstaucher der Wasserwacht waren im Einsatz. Die Situation am Unfallort musste zunächst einmal erfasst und das „Chaos“ geordnet werden. Dabei hatten die Helfer und natürlich auch die Führungskräfte alle Hände voll zu tun. Die Verletzten wurden mit Hilfe von 10 eingesetzten Booten über den Main gebracht, um dann am Behandlungsplatz der nötigen Hilfe zugeführt zu werden. Hierbei wurde auch ein neues elektronisches Patientenregistrierungssystem getestet, welche die Patienten und deren Versorgung zeitnah aufgenommen hat. Alles lief gut und koordiniert ab und so gab es auch lobende Worte von Alexander Heckel, unserem Technischen Landesleiter und zugleich einer der Organisatoren der Übung.

Am Sonntag mussten die Teilnehmer eine Stationsübung absolvieren, bei der es zehn verschiedene Aufgaben von Sanitätsaufgaben über verschiedene Bootsaufgaben bis hin zu
einer Abseilübung der Luftretter der Wasserwacht gab. Es ging darum, die verschiedenen Situationen, die eintreten können, bestmöglich zu meistern, um im Ernstfall fit zu sein.
Die beiden Übungstage waren ein voller Erfolg. Der Wasserrettungszug Hessen und der Wasserrettungszug Nordrhein haben gezeigt, dass sie einem Katastrophenfall durchaus
gewachsen sind.


Nadine Engert, Wasserwacht Wetzlar