Am 24. und 25.9.2011 veranstaltete die Wasserwacht Hessen am Niederweimarer See eine Fortbildung für ihre "Taucher im Rettungsdienst".
Aufgabe für die dreizehn Teilnehmer war die systematische Suche nach einer ertrunkenen Person. Für drei Kandidaten war dies auch die Prüfung zur Zertifizierung als Taucher im Rettungsdienst.

 

Als Übungsobjekt diente eine lebensechte Puppe, die mit Betongewichten auf dem Boden des Sees versenkt worden war.
Besonderheit dieser Fortbildung war die Einführung in die Verwendung eines Tauchertelefons. Während ein Taucher im Rettungsdienst normalerweise über Leinenzugzeichen mit seinem Signalmann an Land "morsen" muss zur Verständigung, kann er mit einem solchen Tauchertelefon im Klartext sprechen. "Dies beschleunigt eine Suche unheimlich und erlaubt komplexe Suchstrategien" erklärt Alexander Heckel, der Einsatzleiter der Übung, denn sogar im Niederweimarer See gibt es Stellen in 12-13 Metern Tiefe, an denen es stockdunkel, kalt und trüb ist und man einen halben Meter im lehmigen Boden versinkt. Dort ist der Rettungstaucher ganz auf sich alleine gestellt und hat nur die Seil- oder eben Telefondrahtverbindung nach oben zur Orientierung. "Diese Situation in der Tiefe unterschätzt man oft, wenn man an einem warmen Spätsommertag wie diesem am Ufer steht und übers Wasser blickt" weiß Dirk Kern - einer der Teilnehmer und langjähriger Taucher im Rettungsdienst aus Gießen.

Im Laufe der Übung konnte die Puppe mehrmals gerettet und "versorgt" werden und die Taucher konnten an unter Wasser aufgebauten Übungsstationen ihre Fähigkeiten zum Sägen, Schrauben und Heben von Lasten trainieren. Ganz besonders stolz ist Gerd Paulusch, der Hessische Landestauchausbilder der Wasserwacht auf die drei frisch geprüften Taucher im Rettungsdienst, die jetzt in Gießen und Birstein ihren Dienst leisten werden.