Ein Lehrgangsbericht nach DV 100:

1. Zur Lage

a) Allgemeine Lage

Vom 18.-20.06.2010 findet in der Jugendherberge in Gießen das Modul F1 - "Führen im Einsatz 1" statt. Die Teilnehmenden werden dadurch zum/zur Truppführer/in ausgebildet, was bedeutet, dass sie auf der ersten Stufe der Führungsebene stehen. Im Einsatz tragen sie eine blaue Weste, sowie einen kleinen silbernen Haken an der PSA-Jacke und sind im Einsatz von bis zu vier Helfer/innen umgeben, denen sie sagen, was als nächstes an Arbeit auf sie wartet.

b) Eigene Lage

Der Lehrgang beginnt schon am Freitagmorgen um 9.00 Uhr, daher sind alle top motiviert, wenn auch noch ganz schön müde. Es sind in diesem Jahr zehn Teilnehmer/innen angemeldet (5x Gelnhausen, 1x Wetzlar, 2x Gießen, 2x Frankfurt). Den Lehrgang leiten LX Heckel und Steffen Lensing in Zusammenarbeit mit Johannes Seidl aus dem schönen Bad Wildungen. Die Sonne strahlt vom Himmel, aber es ist kalt, so dass es keine Schwierigkeiten bereitet, stundenlang im Raum auf grünen Holzstühlen ohne Polster zu sitzen und aufmerksam der Weisheit der Lehrenden zu lauschen.

2. Auftrag

Das Ziel des Lehrgangs ist es, alle Teilnehmenden auf ihre Aufgabe als Führende eines Trupps vorzubereiten. Es sind alle möglichen Eventualitäten zu bedenken, die in einem Einsatz vorkommen können. Von Meteoriteneinschlägen bis zu Chemietransportunfällen, von weißen bis blauen Westen, von Booten und Tauchern, von Snickers bis Bounty wird alles bedacht.

3. Durchführung

Mit sehr hohem medialem Einsatz werden uns Teilnehmenden alle Aspekte der Führung beigebracht. Inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem Ablauf von Einsätzen, den
Führungsorganisationen, den Führungsmitteln, der Krisenintervention, dem Wasserrettungszug, der Einsatzdokumentation, Gefahren an der Einsatzstelle und vielem anderen. Es gibt viele Informationen, die dazu dienen sollen, uns eine Grundlage für Einsätze bzw. alle weiteren Führungsmodule zu geben.

Das Leitungsteam wechselt sich in seinen Schwerpunkten ab, doch wird die didaktische Form des „tandem teaching“ (qualifiziertes Dazwischenreden) gerne verwendet. Obwohl es wenig praktische Übungen gibt, wird es nie langweilig, da von den erfahrenen Wasserwachtlern viele anschauliche Beispiele erzählt werden. Anekdoten lockern doch immer wieder die Atmosphäre und wecken müde Geister.

4. Versorgung

Die vielen theoretischen Inputs werden durch vieles kompensiert, leider nicht durch warme Mahlzeiten. Doch die Vertrautheit der Gruppe sorgt für ein großartiges Sharing von Süßigkeiten und viel Gelächter. Mehrfach wird geübt, Gruppenfotos aufzunehmen. Abschluss dieser Übung ist erst, wenn das Fußballtor nicht mehr steht. Auch für das Deutschlandspiel der WM und YouTube-Clips mit Maulwürfen bleibt Zeit und abends gibt es dann in Zivilkleidung Gage-Kickern oder Billiardspielen. Besonderen Einsatz zeigte ein Trupp aus den drei jüngeren Teilnehmern, der sich nachts auf die Suche nach dem nächsten Dönerladen machte.

5. Führung und Verbindung

Die gelbe, rote und blaue Weste fallen Abends zeitig und totmüde ins Bett, was dafür spricht, dass es ein intensiver Lehrgang mit herausfordernden Fragen ist.

6. Rückmeldung

Wir hoffen, dass wir das Gelernte in Zukunft sowohl im Einsatz, im Dienst und im Alltag gut anwenden können und dass wir das Befehlsschema (Lage, Auftrag,  Durchführung, Versorgung, Führung&Verbindung) niemals wieder vergessen.

Danke, Alex, Jojo und Steffen!